ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax bügelt Vortagesverluste aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax <DE0008469008> hat seine zu Wochenbeginn erlittenen Verluste wettgemacht. Auch wenn das Zollabkommen zwischen den USA und der EU viel Kritik erntete, überwog am Dienstag letztlich die Zufriedenheit über das Ende der Unsicherheit. Denn: Börsen hassen Risiken, da sie hohe Marktschwankungen nach sich ziehen können.
Letztlich ging der deutsche Leitindex mit einem Plus von 1,03 Prozent auf 24.217,37 Punkte aus dem Tag. Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte stieg um 0,47 Prozent auf 31.174,76 Punkte.
Positiv sei mit Blick auf den Zolldeal hervorzuheben, dass "die Unsicherheit und die Sorge vor einer Eskalation im Handelskonflikt beseitigt wurden", schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. Belastende Faktoren blieben aber und würden ihre Wirkung in den kommenden Monaten entfalten. Preissteigernde und produktionsdämpfende Effekte in den USA beziehungsweise in der Europäischen Union seien zu erwarten.
Europaweit wurden ebenfalls Gewinne verbucht, wobei der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> um 0,75 Prozent auf 5.377,55 Zähler zulegte. In den USA zeigten sich die Börsen zur selben Zeit uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial <US2605661048> gab um 0,5 Prozent nach, während der technologielastige Nasdaq 100 <US6311011026> nahezu unverändert war.
Als einer der besten Werte im Dax gewannen MTU <DE000A0D9PT0> 3,5 Prozent. Basierend auf den neuen mittelfristigen Zielen, die der Triebwerksbauer Mitte Juni bekanntgegeben hatte, erhöhte Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan seine Gewinnprognosen bis 2030 und auch sein Kursziel für die Aktie. Kurzfristige Probleme könnten das Papier in den kommenden Monaten zwar belasten, langfristige Investoren sollten aber jede Kursschwäche als Kaufgelegenheit nutzen, empfiehlt er.
DHL <DE0005552004> verloren am Dax-Ende 2,7 Prozent und litten unter Rückschlüssen, die Anleger aus den vorgelegten Zahlen des Konkurrenten UPS <US9113121068> zogen. Nicht nur, dass das zweite Quartal teilweise enttäuschte, der US-Logistikkonzern gab auch weiterhin keinen Jahresausblick. Analystin Alexia Dogani von JPMorgan verwies mit Blick auf DHL Express vor allem auf das verlangsamte internationale Mengenwachstum bei UPS.
Im MDax büßten K+S <DE000KSAG888> 10,2 Prozent ein. Ein enttäuschender operativer Quartalsgewinn verschreckte die Anleger. Der Düngerhersteller habe die durchschnittliche Analystenschätzung deutlich verfehlt, monierten Experten. Teamviewer <DE000A2YN900> nahmen mit plus 5,2 Prozent den Spitzenplatz ein, nachdem der Softwareanbieter im zweiten Quartal mit einem überraschend hohen Gewinn überzeugte.
Im SDax <DE0009653386> ging der Blick vor allem in Richtung Suss <DE000A1K0235> und Heidelberger Druckmaschinen <DE0007314007>. So blickt der Halbleiterzulieferer Suss in Sachen Profitabilität pessimistischer auf das laufende Jahr, weshalb die Aktien um rund 20 Prozent absackten. Der Kurs der Heidelberger-Druckmaschinen-Aktie sprang dagegen um etwas mehr als ein Drittel nach oben. Das Unternehmen steigt im Zuge einer strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems in das Geschäft mit der Rüstungsindustrie ein./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---